Hat das iPhone 4 wirklich ein Retina Display?
Das Display des kommenden iPhone 4 ist zweifelsfrei eines der Highlights der Apple Keynote. Der Retina Display genannte IPS LCD Screen hat eine Auflösung von 920×640 Pixel und soll durch die Pixelgröße von nur 78 Mikrometern insgesamt 326 Pixel pro Inch (ppi) darstellen können. Auf der Keynote wurde auch gesagt, dass diese Auflösung die der menschlichen Retina übersteigt und man daher, bei normaler Entfernung zum Auge, keine Pixel mehr erkenne könne.
Dieser Aussage widerspricht jedoch Dr. Raymond Soneira, CEO von DisplayMate Technologies, eine Firma die Software zum testen von Displays entwickelt. Das iPhone besitze zwar ein herausragendes Display, jedoch würde es keinesfalls die Auflösung der Retina übersteigen. Bei einer Entfernung zum Auge von rund 30cm wäre eine Auflösung von 477 ppi notwendig, bei 20cm sogar 716. Erst wenn der Abstand 45 cm übersteigt, würden die 326 ppi des „Retina“ Displays ausreichen, damit das Auge keine Pixel mehr wahrnehmen könne. Damit sei es zwar ein großartiges Display, wenn nicht sogar das beste im Bereich der Smartphones, jedoch sei die Aussage von Jobs auf der Keynote eine Übertreibung.
Wer also sein iPhone nicht immer 45cm vom Körper weghalten will, muss wohl oder übel damit leben, dass er kein Retina Display im eigentlichen Sinne hat. Dennoch wird diese Tatsache wohl die wenigsten davon abhalten, sich ein iPhone 4 zu kaufen. Auch der Tenor von den ersten Testern auf der WWDC ist eindeutig und alle sind begeistert vom neuen Display. Daher ist es mir persönlich (und vermutlich auch den meisten Endanwendern) wohl eher egal, solange ich ein einwandfreies und gestochen scharfes Bild sehe. Auf jeden Fall sieht man hier wieder einmal schön, wie sich Marketing Namen von der Realität unterscheiden können. Aber wer würde schon ein „Fast Retina Display“ verkaufen bzw. kaufen wollen.
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