Amazon – Dritter Verlag reit sich in Preisverhandlungen ein
Nachdem bereits Macmillian und HarperCollins mit Amazon in Preisverhandlungen stehen, hat sich nun der dritte Verlag aufgemacht gegen die Preissetzung im Online-Store von Amazon zu protestieren. Auch die Hachette Book Group will nicht mehr länger den maximalen Preis von $9,99 für ein eBook akzeptieren.
Hachette ist einer der Verlage die auf der iPad-Keynote als Partner für den kommenden iBookstore genannt wurden und daher profitiert man auch dort von der entgegenkommenden Preispolitik Apples. Im Store sollen die Preise für Besteller bei 12,99 bis 14,99 Dollar liegen. Und diesen Preis will man nun auch gegenüber Amazon durchsetzen. Somit sind bereits drei der fünf Applepartner an Amazon herangetreten, um dort die selben Konditionen zu erhalten. Jetzt fehlen nur noch Penguin sowie Simon & Schuster. Das diese vermutlich auch auf Amazon zugehen werden, dürfte sehr wahrscheinlich sein.
David Young, CEO der Hachette Book Group USA liefert auch gleich noch die Gründe mit, wieso ein höherer Preis für alle Beteiligten besser sei. Nur so können die Verlage einen rationalen Preis setzen der auch den Wert der Bücher wiederspiegelt. Außerdem können nur so die Investitionen aufrechterhalten werden, die der Verlag in Autoren von Bestellern als auch unbekannte Talente stecken muss. Geschehe dies nicht, so leide die Vielfalt bei den Büchern und auch das literarische Erbe.
“There are many advantages to the agency model, for our authors, retailers, consumers, and publishers. It allows Hachette to make pricing decisions that are rational and reflect the value of our authors‘ works. In the long run this will enable Hachette to continue to invest in and nurture authors‘ careers–from major blockbusters to new voices. Without this investment in our authors, the diversity of books available to consumers will contract, as will the diversity of retailers, and our literary culture will suffer.“
Auch Amazon hat sich in der Zwischenzeit mit einem Statement zu Wort gemeldet. Diese befasst sich mit dem temporären Ausschluss Macmillians aus dem Amazon Store. Macmillian habe gegenüber dem Verlag deutlich gemacht, das man keinen anderen Preis dulde, egal wie Amazon die Sache sehe.
In its letter about why they temporarily stopped the direct sale of books, Amazon tied the agency model to its list of complaints: „Macmillan, one of the ‚big six‘ publishers, has clearly communicated to us that, regardless of our viewpoint, they are committed to switching to an agency model and charging $12.99 to $14.99 for e-book versions of bestsellers and most hardcover releases.“
Nur der Kunde muss sich scheinbar auf höhere Preis einstimmen und wird bei der ganzen Sache eher weniger mit eingerechnet. Immerhin ist er es, der der Leidtragende an der neuen Preispolitik ist. Damit wird sich Apple nicht nur Freunde unter den Anhängern von eBooks gemacht haben. Haben doch die Preisevorstellungen im iBookstore die ganze Sache erst in Rollen gebracht.
Ob und wann die anderen großen Verlage dem Beispiel folgen wird sich wohl in nächster Zeit zeigen. Verwundern wird es sicherlich niemanden, wenn auch diese ein größeres Stück vom Kuchen abhaben wollen. Und solange alle Verlage an einem Strang ziehen wird auch Amazon nicht viel dagegen ausrichten können.
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